Tiktok schränkt Account von Brandenburger AfD-Politiker Hohloch ein (2024)

Hassrede - Tiktok schränkt Account von Brandenburger AfD-Politiker Hohloch ein

Fr 28.06.24 | 18:48 Uhr

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Tiktok schränkt Account von Brandenburger AfD-Politiker Hohloch ein (1)

dpa/Sebastian Christoph Gollnow

    Tiktok hat mehrere Beiträge des AfD-Abgeordneten Dennis Hohloch als Hassrede oder hasserfülltes Verhalten eingestuft. Als Konsequenz hat das Unternehmen Hohlochs Account stark eingeschränkt und einen Ersatz-Account komplett gelöscht.

    • Tiktok stuft mehrere Posts des AfD-Politikers Dennis Hohloch als Hassrede oder hasserfülltes Verhalten ein
    • Social-Media-Plattform schränkt Account deshalb stark ein
    • Zweiter Tiktok-Account, mit dem Hohloch die Einschränkung umgehen wollte, wurde gelöscht
    • Hohloch wird nach eigenen Angaben nicht juristisch gegen Tiktok vorgehen

    Die Social-Media-Plattform Tiktok hat den Account des Brandenburger AfD-Politikers Dennis Hohloch massiv eingeschränkt. Das bestätigte das Unternehmen dem rbb auf Anfrage.

    Hohlochs Kanal sei aus den sogenannten "Für dich"- und "Folge ich"-Feeds entfernt worden. Die Beiträge des AfD-Landtagsfraktions- und Bundesvorstandsmitglieds werden damit anderen Tiktok-Nutzern für eine Dauer von 90 Tagen nicht mehr automatisch angezeigt. Grund dafür sei, dass Hohloch mehrfach Beiträge gepostet habe, die das Unternehmen unter anderem als Hassrede oder hasserfülltes Verhalten einstufe, so eine Tiktok-Sprecherin.

    Hohloch selbst sagte dem rbb auf Anfrage, er habe die Einschränkungen bereits vor Wochen bemerkt. Er gibt an, mit einem "Shadow Ban" belegt worden zu sein, nachdem er eine Reihe von Videos hochgeladen habe. Darin sei es unter anderem um die Messerangriffe von Mannheim und Potsdam und um die Einstufung als Rechtsextremist gegangen.

    • dpa/Stache

      Verfassungsschutz - Weitere Brandenburger AfD-Parlamentarier als rechtsextrem eingestuft

      Sechs der 24 Abgeordneten der Brandenburger AfD-Fraktion sind mittlerweile als rechtsextrem eingestuft. Die Partei prüft, ob sie gegen die neuen Einstufungen der Abgeordneten Dennis Hohloch und Lars Schieske juristisch vorgehen will.

    Ersatz-Account gelöscht

    Dass es sich bei den Beiträgen um Hassrede oder hasserfülltes Verhalten gehandelt habe, könne er in den meisten Fällen nicht nachvollziehen. Nur in einem Beitrag, in dem es um den tödlichen Angriff einer Transfrau auf einen Syrer in Potsdam ging, sehe er potenzielle Gründe für eine Löschung, "wenn man da sehr sensibel" sei.

    Die Bezeichnung Shadow Ban wird bei Online-Community-Anbietern genutzt, wenn Beiträge eines Nutzers vollständig oder teilweise blockiert werden. Im Gegensatz zu einer offensichtlichen Sperrung bleibt bei einem Shadow Ban der Account aktiv, aber die Posts werden für andere Benutzer nicht mehr sichtbar gemacht oder verbreitet.

    Nachdem Hohloch die Einschränkung seines Accounts bemerkte, habe er nach eigenen Angaben versucht, die Blockade durch einen zweiten Account zu umgehen und seine Nutzer auf diesen Account umzulenken. Diesen zweiten Account löschte Tiktok am Donnerstag allerdings komplett. Laut Angaben des Unternehmens deswegen, weil der AfD-Abgeordnete auf diese Weise versucht habe, die Durchsetzung der Community-Richtlinien zu umgehen.

    Hohloch geht nicht juristisch gegen Tiktok vor

    Hohloch sieht in dem Verhalten von Tiktok eine absichtliche Schwächung im Wahlkampf für die Landtagswahl im September und eine Einschränkung seines Rechts auf freie Meinungsäußerung. Tiktok wies auf Nachfrage den Vorwurf zurück, dass der Bann im Zusammenhang mit dem Landtagswahlkampf stehe.

    Hohloch wollte zunächst gegen die Sichtbarkeitseinschränkung juristisch vorgehen. Er habe davon aber Abstand genommen, weil er das Risiko eines teuren Gerichtsverfahrens nicht habe eingehen wollen.

    Der Account von Dennis Hohloch gilt auch bundesweit als reichweitenstark. Der Politiker, der vom Brandenburger Verfassungsschutz als Rechtsextremist eingestuft wird, hat auf Tiktok mehr als 136.000 Follower. Seine Beiträge haben in den vergangenen Jahren über 3,1 Millionen Likes gesammelt.

    Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 28.06.2024, 19:30 Uhr

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    1. 16.

      Antwort auf [Muschebubu] vom 29.06.2024 um 10:56

      Sie drehen grad irgendwie...fleißig.

    2. 15.

      Antwort auf [Flora] vom 29.06.2024 um 13:24

      Richtig, das war auch mein erster Gedanke. Gerade das chinesische TikTok, das vieles der Halb- und Unwahrheiten stehen lässt und viel Content zu lässt, was Menschenverachtung betrifft.

    3. 14.

      2.Versuch liebe rbb24-Lektoren!:
      Wenn meine Kinder an dieser Schule in Brandenburg wären, bei diesem Lehrer, würde ich sie ,,umschulen“ bzw. um das Lehrverbot dieses Herren mit der Schuldirektion streiten!
      Das ist nicht gerecht!

    4. 12.

      Antwort auf [Manja] vom 29.06.2024 um 10:03

      was sie beschreiben ist der Straftatbestand von § 130 StGB. richtig heißt es Volksverhetzung

      der Begriff Hassrede ist sowas von schwammig, da darunter alles fallen kann , von Volksverhetzung bis Beleidigungen. Anstatt das Kind beim Namen zu nennen, erfindet man so nen neumodischen Quatsch .

      Im übrigen ist Hass eine normale menschliche Emotion, solange es weder ins strafrechtliche geht und sie von der Meinungsfreiheit gedeckt ist , solange kann man menschliche Emotionen nicht verbieten

    5. 11.

      "Hohloch wollte zunächst gegen die Sichtbarkeitseinschränkung juristisch vorgehen. Er habe davon aber Abstand genommen, weil er das Risiko eines teuren Gerichtsverfahrens nicht habe eingehen wollen."

      Lag es wirklich daran oder vielleicht eher daran, dass er bei einem teuren Gerichtsverfahren doch so viele berechtigte Zweifel an seinen eigenen Aussagen hatte, dass er befürchten musste, mit einem Gerichtsverfahren am Ende zu verlieren?

    6. 10.

      Antwort auf [Doreen ] vom 28.06.2024 um 18:50

      Na wenn das für Sie der Maßstab ist, dann kann der Nationalsozialismus in Deutschland von 1933 bis 1945 nicht so schlimm gewesen sein…. Echt jetzt? Was stimmt eigentlich mit den Menschen nicht, dass man aus der Geschichte einfach nicht lernen will und Hass und Hetze mit Meinungsfreiheit verwechselt.

      Ein Grundübel, die sogenannten sozialen Medien, wo Menschen meinen Lügen, Hetzen und Hass verbreiten sei in Ordnung. Schade, dass man hier die Zeit nicht zurückdrehen kann.

    7. 9.

      Antwort auf [April ] vom 29.06.2024 um 08:08

      Hassrede ist gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Form von gewaltvoller Sprache und Bildern. Dabei werden Menschen nach Merkmalen, wie Hautfarbe, Geschlecht, Alter, Herkunft, Behinderung etc. einer bestimmten Gruppe zugeordnet mit dem Ziel der Abwertung, Ausgrenzung, Verletzung, Bedrohung usw

      Ich hoffe das hilft Ihnen Hassrede zu erkennen.

    8. 8.

      Der Herr Hohloch von der AfD scheint ja voll im Trend der Neuen Medien zu liegen, 136.000 Follower und 3,1 Millionen Likes gesammelt, das ist doch eine deutliche Ansage. In der Sache kann ich persönlich mir keine Meinung dazu bilden, da hierzu die Fakten fehlen. Wenn, soweit ich das verstehe, der "Shadow Ban" sich nur auf einen kurzen Zeitraum bezieht, halte ich die Entscheidung von Hohloch vertretbar, dagegen nicht rechtlich vorzugehen.

    9. 7.

      Antwort auf [April ] vom 29.06.2024 um 08:08

      .....das scheint das Problem zu sein, dass gewisse Menschen eine Hassrede nicht mehr erkennen können oder wollen, wenn sie sie hören oder lesen. Manche Menschen finden Hassreden vielleicht sogar toll, so wäre dann auch die Anzahl der Likes zu erklären.

    10. 6.

      Antwort auf [Doreen ] vom 28.06.2024 um 18:50

      Sehe ich auch so. Zumal mich interessiert, was ist denn eigentlich eine Hassrede?

    11. 5.

      Antwort auf [Doreen ] vom 28.06.2024 um 18:50

      Das Geschmäckle liegt mir genauso befremdlich auf der Zunge. Hoffentlich wird nicht das Gegenteil erreicht...

    12. 4.

      Antwort auf [Jan] vom 28.06.2024 um 20:37

      So isses!

    13. 3.

      Antwort auf [Doreen ] vom 28.06.2024 um 18:50

      Die Tatsache, dass viele User Beiträge mit Hassrede liken, macht die Sache nicht besser, sondern noch erschreckender.

    14. 2.

      Ich kenne den Herrn nicht und bin nicht auf Tiktok, lese aber 3,1 Millionen likes. Das wird jetzt verboten. Find ich komisch, wenn es so unglaublich viele Likes gibt, ist doch offensichtlich seine Meinung nicht so unbeliebt. Wie kann das denn sein? Hat für mich ein Gschmäckle.

    15. 1.

      Reden wir hier von Volksverhetzung, dann reicht es nicht, nur TikTok einzuschränken…

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